Razor – Cycle of Contempt
Relapse Records
43:02
Thrash Metal
Niemand mag schlecht gelaunte Kneipenschläger, jedenfalls wenn man selbst in jener Kneipe sitzt.
Als Schreihals hinterm Mikrofon einer Thrash Metal Band ist das aber etwas ganz Anderes; na ihr ahnt es schon: es geht um Kanadas Abrisskommando RAZOR.
Ganze 25 Jahre mussten wir auf das neue Werk warten, und es hat sich gelohnt; aber sowas von.
Wichtigste Neuerung: Es gibt keine! Was für eine schmackhafte Nachricht in dieser irren Zeit.
Auf ein kleines, kultiges Intro folgt mit „Flames of Hatred“ die erste Granate, es kommen elf weitere von ähnlichem Kaliber, wobei mir gerade „First-Rate Hate“ besonders positiv auffällt.
Aufgrund der weitgehend hallfreien Produktion klingt der sau-fiese Gesang von Bob Reid so direkt, als spräche er dich persönlich an, und zwar ein letztes Mal, bevor du den dumpfen Geschmack deines eigenen Blutes im inneren Gesichtsbereich verspürst.
Wir reden über Razor, also ist es vollkommen in Ordnung, dass sich das Drumming auf jeder beliebigen Skala am entgegengesetzten Ende von Mike Portnoy befindet und manchmal ein bisschen an ein hysterisches Metronom erinnert. Passt wie Kopf auf den Eimer!
Die Gitarren schmettern vom Feinsten, die Riffs sägen. Und wer ab und an mal eine Tonfolge etwas beliebig findet, heißt wahrscheinlich Heino mit einzigem Namen.
Gitarrensoli sind bisserl unspektakulär, doch treffend; und ganz ehrlich, in den Songs herrscht so viel Action, dass hier weniger wahrscheinlich wirklich mehr ist.
Cover old school, Texte, na ihr ahnt es schon, extrem unangenehm, und das vom Allerfeinsten. Rache, Schläge, Mord und so.
Es ist das Gesamtkunstwerk, das begeistert. Brutal, aggressiv, gehetzt, nackenwirbelbrechend, direkt und absolut ehrlich. Watt willste mehr?!?!
(m)