Metallica – Ride the Lightning vs. Master of Puppets

Metallica – Ride the Lightning vs. Master of Puppets
oder: Warum „Ride“ die bessere Platte ist.

Coverartwork

Ride the Lightning besticht in betörendem Blau, Master of Puppets‘ Cover ist aber dermaßen ikonisch, das der Punkt an „Master geht.

Ride: 0 Master: 1

Intro

Das Intro zu „Fight Fire with Fire“ ist ein fester Teil meines Lebens, und da ich es hörte, als seinerzeit (1985) gerade der erste Schnee fiel, denke ich seitdem bei Schnne immer an dieses epochale Album.
Musikalisch gesehen ist das Intro zu „Master of Puppets“ noch weitaus spannender und dramatischer. Auch dieser Punkt geht an „Master“.

Ride: 0 Master: 2

Erstes Lied

„Fight Fire with Fire“ oder „Battery“? Eine Entscheidung ist nicht möglich, beide bekommen einen Punkt.

Ride: 1 Master: 3

Zweites Lied

„Master of Puppets“ ist besser komponiert, „Ride the Lightning“ jedoch härter und dramatischer.
Je ein Punkt für beide.

Ride: 2 Master: 4

Drittes Lied

„The Thing that Should Not Be“ ist geil, „For Whom the Bell Tolls“ jedoch eine der größten Bandhymnen.
Ein Punkt für „Ride“.

Ride: 3 Master: 4

Viertes Lied, die Ballade

„Welcome Home (Sanitarium)“ ist großartig, „Fade to Black“ jedoch göttergleich.
Ein Punkt an „Ride“.

Ride: 4 Master: 4

Fünftes Lied, Opener der B-Seite.

„Trapped Under Ice“ geht ab wie eine Rakete, „Disposable Heroes“ ist dann aber ein wütendes, verzweifelt anklagendes Werk der absoluten Extraklasse.
Punkt an „Master“.

Ride: 4 Master: 5

Sechstes Lied, der „Filler“

Wenn wir hier von einem schwächeren Song reden, bedeutet das natürlich, dass diese beiden Lieder nur 10 von 10 Punkten bekommen würden, nicht 11 von 10.
„Leper Messiah“ ist trotz Längen aber besser als „Escape“ mit seinen unerklärlichen Trommelschägen neben der Reihe.

Ride: 4 Master: 6

Achtes bzw. siebtes Lied, das Instrumental

„Orion“ ist atemberaubend, düster und anrührend. Gegen den Jahrhundertsong „Call of Ktulu“, das vielleicht beste Metal-Instrumental der 200.000 Jahre alten Menschheitsgeschichte, kommt es jedoch nicht an.

Ride: 5 Master: 6

Siebtes bzw. achtes Lied – was halt übrig bleibt

„Damage, Inc.“ ist cool, „Creeping Death“ aber eine der größten Bandhymnen überhaupt.
Ich war in Lissabon bei einem Straßenfest der Arbeiterpartei. Was spielte die Band dort? Selbstverständlich „Creeping Death“, nicht „Damage, Inc.“!

Ride: 6 Master: 6

Sound

Der arg komprimierte Sound auf „Master of Puppets“ geht mir gehörig auf den Keks und hat keine Chance gegen den ungeschliffenen Brachialsound von „Ride the Lightning“.

Ride: 7 Master: 6

Gesamteindruck

Zwei Meilensteine, zwei anbetungswürdige Jahrhundertwerke.
Aber die rohe Urgewalt und das Ungestüm von „Ride the Lightning“ gingen danach verloren.

Ride: 8 Master: 6

Der Gewinner ist also eindeutig „Ride the Lightning“!
„Kill Em All“ liebe ich abgöttisch, habe ich hier aber nicht bewertet, da ich nur die beiden naheliegend gut vergleichbaren Alben besprechen wollte.
„… And Justice For All“ wäre sehr wohl vergleichbar, fällt für mich aber aufgrund seiner Langatmigkeit und der Frechheit gegenüber Jason vollkommen aus dem Rennen.
„Metallica“ ist ein tolles, fantastisches Heavy Rock Hit Album, passt aber nicht an diesen Ort.
Alle weiteren Alben sind weit von jeglicher Genialität entfernt, gleichwohl sind sie aber auch ganz gut; ich höre sie so ein bis zwei Mal im Jahr. Alle, auch „Lulu“ und „St. Anger“. So schlecht sind die nicht.

(merula)